Mittwoch, 4. Oktober 2017

§§ Die To-Do-Listen-Regularien §§ - Der Blockmist-Ratgeber

Liebe Freunde der Selbstgemachten Probleme und Herausforderungen,

Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie. Manchmal treiben sie uns in den Wahnsinn und verschlimmern den ohnehin kaum auszuhaltenden Alltagsstress. Doch am Ende des Jahres will man ja etwas in der Hand haben. Etwas, das man vorzeigen kann, um stolz zu präsentieren, dass das zurückliegende Jahr doch zu etwas gut war.

Sie haben es vermutlich schon erraten, die Rede ist von den guten alten To-Do-Listen. Man schreibt Sie am Anfang des Jahres und macht sich dann an die Arbeit sie zu erledigen.
Doch obwohl wir jedes Jahr aufs Neue die Herausforderung suchen, schleichen sich bei Laien regelmäßig schwerwiegende Fehler ein, die eigentlich zum Ausschluss des restlichen Jahres führen sollten.

Damit Sie sich nicht vor Ihren Freunden und Bekannten bis auf die Knochen blamieren müssen, haben wir hier die wichtigsten To-Do-Listen-Regeln aufgelistet!


§1 Leistung muss auf Ansage erbracht werden!

Der Irrglaube: „Da mein Tretboot gerade von zwei wilden Schwänen angegriffen wird, könnte ich das doch mal schnell auf meine To-Do-Liste setzen. Das wird am Jahresende der Brüller!“

NEIN! Es ist natürlich nicht erlaubt die To-Do-Liste nach Belieben spontan auszuschmücken, nur weil mir gerade auffällt, dass ich gleich etwas Abgefahrenes machen werde, was sich gut auf meiner Liste macht. Wenn dem so wäre, dann würde auf meiner persönlichen Liste auch noch so einiges mehr stehen, wie z.B. an einem einzigen Tag mehr als einmal von einem Auto angefahren werden, mit einem Boot rauszufahren nur um auf einer einsamen Insel mein Geschäft zu verrichten oder eine Fehde mit einem Hotel beginnen. Spontane Dinge passieren einfach und das soll so bleiben. Damit kann man nicht mal meine Oma beeindrucken, also echt!
Da es jedoch grundsätzlich möglich sein sollte nachträglich Punkte zu seiner To-Do-Liste hinzuzufügen, müssen hier klare Regeln geschaffen werden. Ich schlage daher vor, dass nachträgliche Änderungen erst nach 4 Wochen angegangen werden dürfen.


§2 Suchen Sie die Herausforderung!

Der Irrglaube: "Warum sollte ich mich mit schweren Dingen stressen? Leichte Herausforderungen kann ich schnell und nebenbei abhaken!"

Und damit alltäglichen Quatsch auf die Jahresliste setzen? Ich glaub ich spinne! Wer das tut hat den Sinn der To-Do-Liste nicht verstanden. Das was du auf deine Liste setzt, sind Dinge von denen du noch nicht wirklich weißt, wie und wann (und meistens auch warum) du sie abhaken willst.
Wie zum Beispiel dieses eine Baugerüst am Steintor, von welchem man sicherlich einen sinnigen Ausblick genießen kann. Einfach mal rauf da! Und Wolltest du schon immer mal Didgeridoo spielen? Geh es an! Oder ist es dein Traum einen gepflegten Schluck aus dem Ganges zu nehmen? Das kann doch nicht schaden!
Und wenn du das alles geschafft hast, kannst du am Ende des Jahres stolz auf dich und deine Leistung sein. Die To-Do-Liste bietet nun einmal Platz für die besonderen Dinge. Oder willst du am Ende des Jahres nur stolz auf Kinderkram sein? Ich glaube kaum..


§3 Nichts geht in Vergessenheit!

Der Irrglaube: „Wenn ich etwas auf meiner Liste nicht abhaken kann, dann ist das doch gar nicht schlimm.“

DOCH! Manche mögen es lieber lang, andere eher kurz. Die Rede ist natürlich von dem Umfang der Liste.
Es ist natürlich respektabel, wenn Sie sich vornehmen eine Seitenlange Liste mit den unmöglichsten Aufgaben in einem Jahr abzuarbeiten, aber das muss erstmal geschafft werden. Und falls nicht, wird es eben noch einmal versucht, denn: Nicht erledigte Aufgaben sind niemals vom Tisch und werden ins nächste Jahr übertragen!
Lassen Sie sich lieber Aufgaben einfallen, die sowohl im Umfang als auch im Schwierigkeitsgrad in einem Jahr machbar sind. Wenn Sie sich beispielsweise auf die Kappe schreiben wollen von einem Delphin ein Highfive zu bekommen, dann ist dies nicht nur schwierig, sondern wird sie im schlimmsten auch noch für den Rest ihres Lebens begleiten, bis Sie es dann vielleicht doch irgendwann abhaken können.
Die Empfehlung der Redaktion lautet daher: In der Kürze liegt die Würze!


§4 Erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad

Sie haben schon eine Liste geschrieben, die allen Kriterien entspricht und möchten gerne weitere Punkte aufnehmen, doch Ihnen fällt nichts mehr ein?

Kein Problem, lassen sie Ihre Freunde den Schwierigkeitsgrad für sich erhöhen. Sie denken das ist unfair, da Ihre „Freunde“ Sie bestimmt mit den gemeinsten Aufgaben in die Pfanne hauen wollen? Solche Freunde kennen wir und haben das daher bereits bedacht, hier ein Vorschlag:
  1. Schritt: Setzen Sie sich mit anderen Freunden der gepflegten To-Do-Listen zusammen. 
  2. Schritt: Jeder schreibt anonym eine (oder mehrere) kreative und machbare Aufgabe(n) auf ein Stück Papier. Die Zettel werden in einem Hut gesammelt.
  3. Das Losglück entscheidet, wer welche zusätzlichen Aufgaben zu erledigen hat.
Der Clou: Da jeder auch seinen eigenen Zettel ziehen könnte, ist man bestrebt sich faire Aufgaben einfallen zu lassen!


Steht auf Ihrer To-Do-Liste zufällig, dass sie einen Schwur leisten wollen?! Dann ist das hier Ihre Gelegenheit! Schwören Sie auf alles was Ihnen heilig ist, dass Sie diese Regeln einhalten werden und schon ab dem nächsten Jahr an einer qualitätsgeprüften ToDo-Liste arbeiten!

Hinweis: Die in diesem Beitrag erwähnten Beispiele beruhen allesamt auf realen To-Do-Listen oder Begebenheiten und sind keineswegs fiktiv. Verbesserungsvorschläge werden entgegengenommen und unter Umständen auch gelesen.

3 Kommentare:

  1. Vielleicht sollte ich auch mal eine Liste anfangen. Hab ich noch nie gemacht, glaube ich. Alles was ich mal machen wollte, ist eine Diskussion mit Frank Plasberg zu führen und zu gewinnen

    AntwortenLöschen
  2. Danke werter Autor,
    Schwur wurde geleistet oder geschworen.
    Punkt konnte abgehakt werden 👍

    AntwortenLöschen