Dienstag, 31. März 2015

Last-Minute Reise gefällig?!

Während Alex seine Zeit in Tschechien totschlägt, habe ich einige Tage in unserer schönen Bundeshauptstadt verbracht. Aber man weiß ja wie es ist in Deutschland: Der Himmel ist grau, das Wetter nass, da wünscht man sich doch manchmal man wäre einfach ganz woanders. Zum Beispiel in Vietnam. Gäbe es da doch nur eine Möglichkeit mal eben dort hinzukommen..
Aber die gibt es! Man nennt es das Dong Xuan Center, befindlich im Stadtteil Lichtenberg, in der Nähe der Frankfurter Allee, von wo aus man nur 2,7 km laufen muss (vorausgesetzt man will nicht auf die S-Bahn warten, so wie ich). So ein Typ im Hotel hat mir davon berichtet, als ich ihm nach Geheimtipps fragte. Die nette Dame an der Rezeption kannte es jedenfalls nicht.
Während andere Touristen sich nun also auf eine langweilige Sightseeing-Tour um Brandenburger Tor und Reichstag machten, befand ich mich nun also auf dem Weg zu Berlins China-Town, wie es von Einheimischen auch genannt wird. Und hier muss man die Augen offen halten, denn daran läuft man schnell mal vorbei, die sechs Hallen des Dong Xuan Centers befinden sich nämlich auf einem Innenhof zwischen verlassenen Fabrikgebäuden. Oder man macht es so wie ich und irrt 30 Minuten durch dieses Industriegebiet bis man zufällig an einem asiatisch anmutenden Tor vorbei läuft, durch das man dann geht und sich plötzlich in einer Parallelwelt wiederfindet mit kleinem Rummelplatz und allem drum und dran! Und überall Werbeplakate für Nagelstudios, Friseure, Fahrschulen, Immobilienmakler... Und fast alles auf asiatisch!
Schwer zu finden, vielleicht auch nicht schön anzusehen, aber hat doch was!
Und dann sind da diese sechs großen Hallen. Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll klar zu kommen. Aber dann siegt die Logik und man betritt einfach Halle 1.
Und dann: Reizüberflutung! Noch mehr Plakate als draußen, wenn das überhaupt möglich ist. Jeder zweite Eingang führt zu einem Nagelstudio, damit lässt sich hier anscheinend gutes Geld verdienen. Aber interessanter ist zunächst die Wand neben dem Halleneingang. Da befindet sich eine riesige Pinnwand voller Anzeigen, wie man sie in einem Supermarkt vermutet, nur viel größer. Und alles in asiatischen Schriftzeichen verfasst. Sehr faszinierend, wenn man nichts lesen kann.
Dann macht man sich auf dem Weg durch die Halle und stellt fest, hier gibt es wirklich alles - und zwar kreuz und quer. Von "professionellen" Handyreparaturen über Hühnerfüßen in einem von vielen Asia-Supermärkten bis hin zu verblüffend echt aussehenden Samuraischwertern, die einem von dunkelhäutigen Männern mit Turbanen angeboten werden. Und überall dazwischen befinden sich die bereits erwähnten Nagelstudios und Friseure. Einer billiger als der andere.
Und überall riecht es nach Asiatischem Essen, Nagelstudio und Räucherstäbchen. Sogar einen Blumenladen gibt es hier, aber die riechen nicht, denn die sind alle nur aus Plastik. Daneben befindet sich ein Nagelstudio. Und daneben ein Friseur. 
Die vielleicht schönste Straße Berlins
Auch die nächsten fünf Halle sind alle fast genauso aufgebaut wie die erste. Überall Ramschläden, Handyreparaturen und noch mehr Nagelstudios und Friseure. Da bereut man fast dass man keine Maniküre oder einen neuen Haarschnitt benötigt. Die sehen beim Haare schnippeln so aus als wüssten die was sie tun. Zeit für ein Mittagessen. In einem der vielen Restaurants nehme ich Platz und sehe staunend in die Speisekarte und kann nichts lesen, ich gehe also wieder und kaufe mir in einem Imbiss gebratenen Reis. Auch sehr lecker.
Friseurläden. Diese sind deswegen verschwommen um die Personen unkenntlich zu machen, nicht etwa weil ich Angst hatte beim Fotografieren erwischt zu werden.
In Halle drei erblicke ich sogar einen Laden für Nagelstudiozubehör, praktisch für all die vielen Nagelstudios die es hier ja gibt.
Nagelstudio-Zubehör
In einem Supermarkt, in dem vietnamesische Musik läuft gibt es sogar ein Fischbecken, aus dem man sich einen noch lebendigen Fisch aussuchen kann! Ob der dann vor deinen Augen hingerichtet wird weiß ich allerdings nicht.

Man kann hier tatsächlich Menschen aller möglichen Nationalitäten sehen.
Häufig sieht man hier ganze Familien, die hier stöbern, scheinen aber fast alles Einheimische zu sein. Wer also den Touristenpfaden mal entkommen möchte, ist hier genau richtig.
Und ich mache mich mal wieder auf den Weg. War mal ein schöner Trip in eine etwas andere Welt, den ich jeden Berlin-Besucher nur nahelegen kann.

Und wie man sieht hatte ich einfach mal bock etwas mehr zu schreiben ;) 

Dienstag, 3. März 2015

Škoda, Škoda everywhere. [Alex' Storys #3]

Da bin ich aus Prag wiedergekommen.
Coole Stadt, gutes Hotel und viele Ganoven, die einem Schlagringe und Marihuanna andrehen wollen.
Auch die Karlsbrücke ist voll von Schmuckverkäufern und Karikaturenzeichnern, die sich mit den Touristen eine goldene Nase verdienen möchten und es auch tun.
Genervt von solchen Leuten drängelt man sich durch die Innenstadt und sieht kaum noch den Wald vor lauter Bäumen.
Ab in die nächste Bar. Pivo kostet hier ja nichts. Und danach in die nächste Bar. Pivo kostet hier ja nichts. Und danach vielleicht noch in eine Bar. Pivo kostet hier ja schließlich nichts.
Und dann in die Straßenbahn. Und die ist von Škoda. Was zur Hölle?
Alles hier ist von Škoda!

Jedes zweite Auto, die gesamte Polizeiflotte und die verdammte Straßenbahn.
Selbst auf manchen Gullideckeln ist das Emblem drauf.
Und ich habe nicht einen einzigen Golf gesehen (mit ausnahme von einem Golf Plus).
Škoda ist gut, Škoda ist Qualität. Ich würde den Octavia dem Passat warscheinlich auch vorziehen,
das selbe drin, aber mit zwei verschiedenen Preisen.