Sonntag, 6. Februar 2022

Der V und das FF4 und Linux

Hey, ihr Genießer. Bis Dezember hatte ich ein Motorola G5. Ein richtiges Schrotteil, braucht kein Mensch. Der Nikolaus legte mir dann ein neues Telefon vor die Tür, bzw. in die Packstation an der Tanke. Es ist ein Fairphone 4 (kurz: FP4, von mir, weil ich leider ein behinderter Volltrottel bin auch gerne mit FF4 abgekürzt, aber immerhin nicht mit FFF) und ich bin nach 2 Monaten Nutzung nicht enttäuscht darüber, richtig viel Geld dafür ausgegeben zu haben. 

Ein modulares Gerät gibt einem das gute Gefühl, dass ein Sturz auf die Displaykante nicht das Ende bedeuten muss, ein neues Display kostet Stand heute 80 € (~160 Mark) und der Softwaresupport läuft bis 2026, 2027, irgendwie sowas. Das Fairphone 2 bekam jüngst ein Update auf Android 10 und der Fernsprechapparillo kam wohlgemerkt 2015 auf den Markt. Amtliche Ansage. Auch andere Komponenten, wie die USB-C-Buchse können getauscht werden. Dazu kommen noch einige Zertifikate, wie der Blaue Engel und Fairtrade für das im Telefon verwendete Gold und was weiß ich nicht alles. Ich fühle mich wie Arnold Schwarzenegger im Wald.

Um dann aber noch einen draufzusetzen, kann das Handy mit dem googlefreien Betriebssystem /e/ OS erworben werden. Hier wird auf Open Source gesetzt, das finde ich nett. Ich nutze allerdings weiterhin Android, da a) es /e/ als ich das Teil gekauft habe noch nicht für FP4 gab, b) mir die Installation zu aufwendig ist, weil ich mich mit dem rooten nicht auskenne und c) einige Apps, die es bedarf, vermutlich nicht für jenes Betriebssystem gibt. Als Ausgleich habe ich mir F-Droid aus dem Netz gezogen und nutze einige Apps aus diesem Store. Der Anteil an den F-Droid-Apps nimmt langsam aber sicher zu, ganz von Google kann ich wohl nicht so bald wegkommen, da ich auf einige Dienste nicht so schnell verzichten möchte, sei es YT oder Blogger, um alle halbe Jahre was auf den BLOCKMIST zu rotzen. Einen Erfolg, den ich neulich verbuchen konnte, war der Transfer meiner Kontakte vom Google-Konto auf eine lokale F-Droid-App. Feels good man.

Und sollte mich mein ausgeprägter Navigationssinn doch einmal verlassen, greife ich nach wie vor auf Google Maps zurück, vor allem wenn es um Hausnummern geht, da hängt OpenStreetMaps noch ein wenig hinterher. Dafür ich habe mir gestern StreetComnplete auf das Teflon gezogen, eine Anwendung, um fehlende Werte für die OSM-Karte unterwegs eintragen zu können.

Auch PC-seitig gibt es seit, ich glaube Mai letzten Jahres, einige Änderungen bei mir. Alles begann damit, dass ich herausgefunden habe, wie man einen USB-Stick bootfähig macht und Linux installiert. Einige Distributionen habe ich nun ausprobiert, angefangen mit Ubuntu, was mir gut gefällt und immer noch läuft, über Linux Mint, was schnell abgestürzt ist und nicht wieder kam, über Pop!_OS, vermutlich mein Favorit und diesen Text schreibe ich jetzt über das Debian-Betriebssystem. Windows hat nach wie vor seine Bewandtnis, aber um sich beispielsweise E-Mails über die schlechten Quartalszahlen durchzulesen oder in LibreOffice eine Kündigung für seinen faulen Angestellten zu schreiben oder Gimp um irgendwelche Beweisbilder zu fälschen, also eigentlich fast alles, was man täglich braucht, gefällt mir eine nutzerfreundliche Linux-Variante in den meisten Punkten deutlich besser. Und für alle, die jetzt nicht verstehen, worum es eigentlich geht: Das ist ja wohl nicht mein scheiß Problem, du Arschloch. Use Gentoo.

Der nächste Übermenschenschritt wäre jetzt natürlich Linux auf einem Framework-Laptop laufen zu lassen. Das wäre das Pendant zum /e/ OS auf dem FP4. Der Framework-Laptop ist ebenfalls ein modulares Gerät, dementsprechend geht mir einer ab, keine Frage. Modular = geil, so einfach ist die Rechnung. Den Rechner behalte ich auf jeden Fall mal im Auge, da ich in absehbarer Zeit keinen Neuen benötige und er einfach schweineteuer ist. Naja, bei einem Preis von 1,29 € (~2,60 DM) pro kg für ein Schlachtschwein (Stand: 2. KW 2022) und bei einem Gewicht von ca. 100 kg bei schlachtreife ist der PC doch deutlich teurer als schweineteuer. Aber ein Schwein ist halt auch nicht modular. Tschüss.




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