Tag1:
Heute geht es endlich wieder los!
Wir fahren nach Schweden, dem Land wo sich Lachs und Elch die Türklinke in die
Hand geben. Und in Bär die Tür eintritt. Wir versammelten uns am Abend des 25. Gegen
2030 bei Philipp aka Olaf Olafsson. Mit von der Party waren außerdem Olli (Ole
Olesson), Sven (Sven Svensson) und meine Wenigkeit (Emil Emilsson). Traditionell
spielte Tetris-Musik, damit wir den ganzen Schmarrn, den wir in der nächsten
Zeit unser Hab und Gut nennen werden überhaupt in das Auto passt. Dazu gehören
Äxte, Hängematten, Pupspappe, eine Machete und Öl für den Notfall – in der Form
von 24 Dosen Pils. Wir fuhren geschwind und ließen Deutschland hinter uns.
Jüste nach Dänemark geschnellt. Auf einem Rastplatz hatten Ole und ich Glück
den Einzigen Dänischen Mülleimer westlich von Kopenhagen zu finden. Mit Anekdoten
aus längst vergangenen Tagen verschlugen wir uns die Zeit. Während „Trip to
Sweden“ lief und das GPS Probleme bereitete überquerten wir die Öresundbrücke. Das
Schweden-Feeling kam auf. Bis Växjö erlebten wir den dichtesten Nebel aller
Zeiten – nicht mal 2,4 km großen Elche waren erkennbar. Zusätzlich sind
wir fast in eine scharfe Kurwa geknallt. Den heiligen Hällesjön erreichten wir
gegen 1000 in der Früh ohne große Pausen. Die Sorge war groß, dass sich unser
See in den letzten 2 Jahren verändert haben könnte, aber wir fanden ihn genau
wie damals vor. Keine Autos, keine Menschen, 6 Boote und 3 Inseln (Eigentlich
4, aber dazu später mehr). Wir hatten unser Ziel erreicht. Sofort beluden wir 2
der Boote und auf zu Camp Laszlo, wo wir bereits 2017 residierten. Diesmal
fassten wir dann aber doch den Entschluss unser Glück an einer anderen Stelle
zu suchen und segelten weiter gen Süden. Dort wo beim letzten Mal die verrückten
Schweden hingen, legten wir an. Eine Skizze folgt.
Das Lager war schnell aufgebaut. Olaf schläft
in seinem Hängemattenzelt, Ole in seinem Einmannzimmer und Sven und ich teilen
uns ein elegantes 3-Kammern-Zelt. Erstmal ein Bier zur Feier des Tages. Wir
haben unser Mittagessen gegrillt und einen Donnerbalken gebastelt. Ich habe mit
dem Boot den See umrundet, es war herrliches Wetter. Die Sorgensind hier klein,
dich die Fliegen sind riesig. Daher sind hier ein paar davon skizziert.
Den restlichen Tag haben wir nur noch rumgelungert.
Die Ölvorräte, die eigentlich ein paar Tage halten sollten sind bereits
aufgebraucht. Olafs Isomatte ist auf dem beschwerlichen Weg abhandengekommen. Den
restlichen Tag ahben wir visa patana gemacht und ich war schwimmen.
Nachtrag: Sven und ich haben einen
20 m hohen Baum gefällt. Ole hat uns Freundschaftsarmbänder geschenkt und
wir sind bei strahlendem Sonnenschein ins Bett.
Tag 2:
Heute Nacht haben wir gehört wie reife
Bären von Bäumen gefallen sind. Olaf hat diese Nacht in seinem Hängemattenzelt
gefroren, weil er seine Isomatte vermisst. Im Lager geht das Gerücht um, dass
Ole in seinem Singleroom auf 2 Isomatten schläft. Wir werden die Wahrheit
vielleicht nie erfahren. Später habe ich auf einer Bootsexkursion eine
Seeschlange erspäht. Aus meinem Kaffeesatz geht hervor, dass ich einen Elch mit
einer Machete verfolgen werde oder hinter einer Giraffe stehe – es stehen also
ereignisreiche Tage bevor. Daraufhin ging es mit Olaf nach Högsby Öl und
Zwiebeln kaufen. Ole und Sven hielten die Stellung. In Högsby haben wir
Elchbräu - Starköl Kl. III besorgt. Auf dem Weg mit dem Boot zum Lager haben
wir einen Abstecher in Camp Laszlo gemacht und unseren zurückgelassenen Topf
vom letzten Mal wiedergefunden. Endlich hat Sven nun auch was zum Kochen. Der
Donnerbalken ist auch unverändert geblieben. Zum Sonnenuntergang ging es zum Schwimmen
in den Jön. Nur Sven nicht, der kann bloß unter Wasser schwimmen. Außerdem muss
man Ski fahren können um unverletzt in den See zu kommen. Noch machen wir den
Schneepflug, aber die Woche ist ja noch lang und Schuss fahren das Ziel. Ein
Fisch, den Olaf am Abend fing, hat er die Freiheit geschenkt – nachdem dieser
das Boot verwüstete. Zum Ausklang sangen wir Lieder am Lagerfeuer.
Hinga Dinga Dörgen.
Tåg 3:
Liebes Tågebuch,
Heute bin ich mir Schmerzen im Schådel und
Rücken åufgewåcht. Bløder Rum und bløde Wurzeln unterm Zelt. Åuch Ølåf kåm für
diese Nåcht in dås Zelt vøn Sven und mir, weil seine Isømåtte nøch immer nicht åufgetåucht
ist und es nåchts bitterkålt wird. Generell leidet unsere Gesundheit hier sehr.
Es gibt Wunden, die wir uns mit Måcheten und Åxten zugefügt håben, Blut ist
nicht mehr viel vørhånden. Wir sind Wråcks.
Heute Mørgen håt Ølåf einen 20 cm grøßen
Fisch vør dem Ertrinken gerettet und ihm dånn mit einer Club Måårten Flåsche
den Køpf måssiert. Leider wøllte der Fisch, der im Übrigen Bellø heißt, nøch mehr
Åufmerksåmkeit. Månche kriegen den Håls nicht vøll. Ølåf håt mich ålsø gebeten,
mir dås genåuer ånzusehen. Mit einem gezielten Klåpps åuf dem Hinterkøpf håbe
ich Bellø milde gestimmt. Dås erweckt åm Mørgen die Lebensgeister…
Ån diesem Mørgen jiggelten zwei ålte
Schweden mit dem Bøøt über den See und versuchten Fische zu ångeln. Dås ist
Tierquålerei und gehørt verbøten. Wåhrend des Nåchmittågs håben wir dem Grill
ein Upgråde verpåsst. Ich begånn mit der Fertigung eines Løffels und Ølåf
schnitzte sich eine Hånd øhne Dåumen åus seiner linken Hånd. Er kånn es nicht låssen.
Wir wåren sø untrøstlich, dåss ein Sturm åufzøg und wir Ølåfs Unterlåge åls
Regenschutz für dås Lågerfeuer åufspånnen mussten. Åls Øle, Ølåf und ich in See
zum Åutø ståchen, um einzukåufen, zøg überråschend ein Gewitter åuf, sødåss wir
dem Tød ins Åuge såhen und pånisch zum Steg ruderten. In Høgsby kåuften wir Støckhølm
Syndrøm Pilsner, welches håndwerklich hergestellt und ånålphåbetisch
beschriftet wird. Der Typ ån der Kåsse des Schnåpslådens wår neidisch åuf
unsere Bierkenntnisse.
Irgendetwås stimmt mit Bellø nicht, denn
er regt sich nicht mehr. Wir glåuben er simuliert. Weil er Bienen ånzieht, håben
wir ihn ån den Rånd des Lågers versetzt, dåmit er sich mål zusåmmenreist. Sven
håt eine Skizze ångefertigt, wie ich hårt rumlungere.
Den Sønnenuntergång håben wir mit Føtøgråfieren
im Cåmp Låszlø verbråcht. Åm Åbend zøg ein gewåltiges Gewitter åuf und hielt
sich bis in die Nåcht. Es wird vermutet dåss Øle sich nåchts in den Wåld stellt
und mit einem Stück Blech kråch måcht und mit einer Tåschenlåmpe Lichtblitze
erzeugt, dåmit wir uns in unserem Zelt fürchten. Dieser Strølch. Dås muss die Råche
sein, dåss Ølåf ihn åm Lågerfeuer beinåhe mit køchendem Kårtøffelwåsser tåufte.
Tag 4:
Heute Morgen haben wir den halben Wald gerodet.
Wir mussten dies tun, um unsere Holzvorräte aufzustocken, da für heute
Starkdonner Kl. III angekündigt wurde. Das einzige was krachte, war aber ich durch Oles
Campingstuhl.
Wir haben beschlossen dieses Camp zu „Neu
Stølzenøuwe“ umzubenennen. Der Donner kam zum Glück nicht, aber dafür Regen. Den
haben wir mithilfe von Öl ausgesessen. Danach haben wir ein schönes Gedicht
geschrieben:
Es grünen die Tannen am Hällesjön,
Leben ist hier frei und unbeschwert,
nirgends auf der Welt ist es so
schön,
Urlaub
hier ist nie verkehrt.
Geliebte Hängematte, so entspannt,
Du hängst durch und ich häng in dir,
Mit
Draht wird unsere Haut verbrannt,
gekippt
werden sowohl Bäume als auch Bier.
Gründen hier eine Nation der Liebe,
NATO, UNESCO und auch Trump werden
uns nicht stören,
Schweden
weckt in uns die dunklen Triebe
Schon bald wird alles uns
gehören.
Nachdem wir Long Island erkundeten,
entfachten wir ein gewaltiges Feuer. Im Laufe des Tages haben wir uns Ränge mit
Verantwortungsbereichen überlegt. Olaf ist von nun an der Bürgermeister, Ole
der Technische Leiter, Sven der Finanzminister, der aber gerne Schatzmeister
genannt werden möchte, und ich bin der Oberst Feldmarshall.
Tag 5:
Der heutige Tag begann frisch. Zum ersten
Mal fiel der Begriff „Pulliwetter“. Das Feuer entfachte sich heute nur
schwergängig. Trotzdem wurden die Pitas Cool, gebräunt und gutaussehend.
Besonders dem Bürgermeister gelang heute eine geradezu perfekte Pita. Bei einem
Spaziergang spürten der Bürgermeister, der Technische Leiter und ich beinahe
einen waschechten Elch auf. Mit Machete näherten wir ihn uns bis auf wenige
Metern. Der Kaffeesatz von Tag 2 hatte also tatsächlich recht behalten. Daran
erfreute sich sogar eine interessierte Springspinne. Nur der Schatzmeister war
die ganze Zeit im Lager. Ein Drache sitzt halt auf seinem Gold.
Da heute Freitag ist, scheinen viele alte
Schweden das Wochenende am See einläuten zu wollen. Zwei alte shippern schon
seit mehr als 8 Stunden um unser Lager umher. Als ich raussegelte um neue Ufer
zu erkunden, ignorierten die mein Winken einfach. Es war eine Premiere für mich
unfreundliche Schweden zu sehen.
Jetzt sitze ich hier auf einer Hängematte.
Der Wind ist frisch und auch die anderen sind kräftig am Hängen. Der
Bürgermeister sitzt am Ufer und schnitzt einen verbesserten Schatzmeister. Am Abend wollten der Technische Leiter, der
Bürgermeister und der Schatzmeister nach Högsby zum Einkaufen fahren, während
ich mich um Feuerholz kümmerte. Als die drei wiederkamen, erzählten sie von
einem sinnigen Anglerfest am Parkplatz. Es stellte sich heraus, dass dieser See
einem Anglerverein gehört, der 10 mal im Jahr eine Generalversammlung einberuft,
so wie heute. Das erklärt auch, weshalb hier heute so viel Betrieb ist.
Außerdem wurden wir gebeten eines unserer Boote zurückzubringen, weil die Ihre
Feierlichkeiten auf den See verlagern wollen. Außerdem fanden wir heute heraus,
dass in einem unwegsamen Bereich des Sees eine weitere Insel verborgen liegt.
Wir nennen sie Mystery Island. Wir klangen den Tag noch bei Öl im Feuer und in
der Kehle aus.
Nachtrag: Dem Bürgermeister ist sein Handy
in den See gefallen, jetzt gehen die Kopfhörer nicht mehr raus.
Tag 6:
Liebes Tagebuch,
Wie geht es dir? Mir geht es gut. Heute
ist es wieder weniger windig, sodass wir die Pullis wieder wegschließen können.
Das Frühstücksfeuer loderte lichterloh und die Pitas erlangten heute den
bestmöglichen Bräunungsgrad: Sonnengebleicht. Die zwei einzigen unfreundlichen
Schweden, die es auf der ganzen Welt gibt, drehen auf dem See wieder ihre
Runden. Und das mal wieder viel zu dicht an Neu Støltenøuwe. Dabei haben die
nicht mal ein Visum. Und das obwohl Visa kinderleicht zu bekommen sind. Es
werden lediglich die Hälfte aller Anträge vom Stapel genommen und unkommentiert
aussortiert. Wir wollen schließlich keine Leute hier, die Pech haben. Alle
übrigen müssen fundiertes Wissen über die vier Gründerväter darlegen können,
dazu gehören auch deren Deutsche und Schwedische Namen, sowie deren Rang in Neu
Støltenøuwe. Die dritte Hürde besteht darin mit dem großen Zeh die eigene Nase
zu berühren. Alle die bis hierhin gekommen sind, müssen nun in einem Faustkampf
bis zum bitteren Ende kämpfen, bis nur noch einer übrig geblieben ist. Zu guter
Letzt sortieren wir natürlich noch die Mörder aus. Wer bis hierhin durchkommt
erlangt ein 30 Tage Visum und das für lediglich 150 € pro Kopf.
Am Mittag ging es mit dem Technischen
Leiter und dem Bürgermeister Öl kaufen. Also ab ins Systembagolet nach Högsby.
An der Kasse saß eine Dame namens Linda und fragte uns was bei uns so abgeht
und was zum Geier uns in die Einöde Schwedens gebracht hat. Dass wir den See
zufällig auf Google Maps auf der Suche nach viel Wald und wenig Stadt gefunden
haben und sogar schon zum Zweiten Mal da sind, fand sie sehr amüsant. Ich nehme
an wir sind jetzt das Gerücht der Gegend und kriegen evtl. sogar noch Besuch.
Bei einem Bad haben wir ein Öl getrunken,
sobald die unfreundlichen Schweden außer Sicht waren. Nun war endlich wieder
Visa Patanas angesagt. Zur Feier des Tages haben sich der Schatzmeister und der
Bürgermeister eine Axt gebranntmarkt. Jedem das Seine. Anschließend haben wir
richtig hart gelungert. Nicht mal der Fels war so hart wie wir. Zum Abend haben
wir eine Bierverköstigung durchgeführt, die Ergebnisse folgen. Heute bis 2 Uhr
wach geblieben, weil es Gerüchten zufolge Polarlichter geben sollte. Leider
waren diese aber offensichtlich transparent.
Unsere Empfehlung: Stockhom Syndrom und 6,0. Die Sorten Kung und Pripps Blå falls möglich meiden |
Tag 7:
Heute seit 0800 auf den Beinen und bei
gegrilltem Kaffee und Pita aufgepäppelt. Der Schatzmeister hat heute im Kopf
miese Starkschmerzen Kl. III. Jüste das Lager abgebaut und den Platz sauberer
hinterlassen als vorgefunden. Mit dem Technischen Leiter ein zweites Boot
besorgt um alles in einem Wisch rüber transportieren zu können. Um 1200 ab
Richtung Heimat. Unterwegs einen Kaffee geholt, der unfassbar heiß war. Kein
Wunder, wenn man bedenkt, dass Wasser in Schweden erst bei 200°C anfängt zu
kochen.
Verlassen Schweden um 1658. Kurz in Kopenhagen
in einen Stau geraten. Alle Dänen hassen Hardstyle, bis auf einen, verdammt
nochmal. Verlassen Dänemark um 2012. Heimat erreicht gegen 0012. Gesamtkosten
pro Schädel ca. 155 €. Plus Voreinkauf und pers. Proviant.
Schwede müsste man sein. Oder mehr Urlaub haben. Nächtes Jahr gibts übrigens ne Life Erikson-Geschichte aus Norge. Man darf gespannt sein
AntwortenLöschenDas wärs, den ganzen Tag visa Patanas machen. Du redest vom dem Konzert einer bekannten Deutschen Band?
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