Ein Gedicht, beruhend auf wahren Ereignissen aus der Vorweihnachtszeit 2017
Oh - Der Zoo
In Gedanken verloren hab ich mich hier her verirrt,
Einen Spaziergang gegangen anstatt zum Wirt.
Der Zoo hat geschlossen, seit Stunden ist es finster,
Es ist Weihnachten und da freuen sich die Kinder.
Ich hingegen habe wieder mal nichts vor.
Da lacht es mich an, aus der dunklen Ecke, dieses Tor.
Es ist nicht hoch, geht nur in die Breite,
Kein Schnee verrät meinen Weg,
ich kletter empor und es geht-
voller Schwung auf die andere Seite.
Seltsam, in keinem Gehege verbirgt sich ein Tier
Kein Affe, kein Pelikan und kein Beagle.
Nicht einmal ein nachtaktiver Igel.
Australien, Ägypten oder Trier
Alle sind bei ihren Herden und suchen die Begegnung.
Doch da! Was ist das? Sah ich da eben eine Bewegung?
Ja, da im Gebäude, da ist was los.
Da stehen zwei Giraffen - Riesengroß!
Was macht ihr denn dort so allein?
Warum seit ihr denn nicht heim?
Habt ihr den Flug nach Afrika nicht bekommen?
Und habt auch nicht die Bahn genommen?
Sind eure Hälse nicht Deckenkompatibel?
Und stoßt ihr ständig an den Giebel?
Ich verstehe, die Öffis kosten Aufschlag,
Und ihr verdient im Gehege auch karg.
Dann macht euch doch wenigstens ein Feuer.
Was starrt ihr mich an wie ein Ungeheuer?
Ach richtig, ich habe angefangen mit dem starren.
Bitte verzeiht!
Wie lange muss ich hier verharren?
Die Kälte bin ich leid.
Und ich bin der Kälte leid, jedes Jahr
Sind wir ein schier unzertrennliches Paar.
Sagt, Giraffen, hab ihr nicht noch einen Platz für mich?
Ich klau uns noch ne' Tanne,
koche Kaffee in der Kanne,
Dann wird es auch hier doch noch ganz weihnachtlich.